Als Baukosten für das Orgelwerk wurden 1500 Taler festgesetzt, die in vierteljährlichen Teilzahlungen von 100 oder 200 Talern bis Michaelis 1726 abgezahlt sein sollten. Hinzu kam für Landkammerrat Metzsch die Verpflichtung, für Silbermann und seine Arbeiter freies Quartier inklusive Kohlen und Brennholz, für den Transport der Werkzeuge und Materialien von Freiberg nach Reichenbach fünf vierspännige Wagen und für die Rückfahrt einen vierspännigen Wagen ohne Entgelt bereitzustellen.
Die Vorarbeit besorgte Silbermann wie üblich in seiner Freiberger Werkstatt, und ließ dann die einzelnen Teile einschließlich der Holzbildhauerarbeiten mit einem Gesamtgewicht von rund 20 Zentnern über Chemnitz und Zwickau nach Reichenbach fahren. Gleichzeitig überbrachte er dem Reichenbacher Magistrat ein Clavichord, das heute leider als verschollen gilt.
Zu Michaelis (29.09.) 1724 traf Silbermann mit 5 Arbeitern und einer Magd in Reichenbach ein, namentlich bekannt sind davon Johann George Silbermann (Neffe Gottfried Silbermanns), J. Georg Graichen und J. Georg Schön. Zwei weitere bleiben unbekannt.
Als Tischler stand Johann Jacob bei Silbermann unter Vertrag. 10 Tage vor Pfingsten waren die Arbeiten an der Orgel zu Ende gebracht. Am Freitag vor Exaudi, dem 11. Mai 1725 konnte die Orgel in Gegenwart der „Hochadel. Gerichte, etlicher Abgeordneter des Rats“ und Pastor Olischer übergeben werden. Geprüft wurde das Instrument von Gottfried Ernst Pestel, „Hoch Fürstl. Sächsischer Gothaischen Hoff-Organisten zu Altenburg“ (1654-1732). Pestel hatte „nicht das geringste zu defectieren gewusst, vielmehr dessen schön Struktur, Ordnung, herrlichen Klang und Vortrefflichkeit allenthalben bewundert.“ Zwei Tage später, am Sonntag Eyaudi, wurde die Orgel „mit einer Musik und einer darauf gerichteten Predigt“ von M. Johann Balthasar Olischer geweiht.